Montag, 5. Mai 2008
Once in a Galaxy far, far away...

Knights Of The Old Republic 2

Sternendurchsetzt ist die tiefe Unendlichkeit, jene dunkle Verheißung all jener, die sich mit dem auf ihren eigenen Planeten beschränkten Lebensweise nicht zufrieden geben wollen. Jene, die nach mehr streben als einer vorhersehbaren Existenz unter vielen anderen. Jene, deren Talente und Fähigkeiten sie nach den Welten außerhalb des Horizonts suchen, unter dem sie aufgewachsen sind ... Helden, Verbrecher, zielichtige Abenteurer, Forscher, Glücksritter und ewig Suchende. Oder aber jene, die einfach nur vergessen wollen, auf der Flucht vor vergangenem sind. Wie der Protagonist der erzählten Geschichte, wahlweise männlich oder weiblich - zu Beginn jener Erzählung weiss der Spieler, wenn er den ersten Teil nicht gespielt hat, noch nichts über den schwachen, formbaren Charakter, den er durch ein gewaltiges und umfangreiches Abenteuer führen wird.

Als Flüchtling beginnt einem dieser Charakter ans Herz zu wachsen, als Jedi, dessen Weg noch nicht eindeutig zur hellen oder dunklen Seite hin ausgerichtet ist - und jede Entscheidung, jedes Gespräch, jede Handlung können zu einer Wandlung der Seele führen. Auch wenn man - wie ich - kampflastige Spiele nicht besonders mag, hilft doch das integrierte Kampfsystem sehr dabei, die einzelnen Fähigkeiten des Charakters und der späteren Begleiter zu koordinieren, Dinge zu verbessern, falls man einen Kampf nicht gewinnt, Taktiken zu ändern, sollte man zu viel einstecken. Nach und nach erfährt man mehr über die Situation in der Galaxis, die eine verzweifelte ist, und der Hauptcharakter ist nicht nur auf der Suche nach einem Weg, mit der eigenen schrecklichen Vergangenheit ins Reine zu kommen, sondern versucht auch, Dinge ins Rollen zu bringen, um einer Gefahr ins Auge zu blicken, die größer und entsetzlicher ist als der ewige Kampf zwischen Jedi und Sith.

Was sich abgedroschen anhört, ist es nicht, die vielen kleinen Story-Puzzlestücke sind in genau der richtigen Dichte vorhanden, um den stetigen Wunsch nach mehr Information nicht versiegen zu lassen, die Kämpfe mit den verschiedenartigsten Gegnern erfordern Nachdenken und unterschiedliche Herangehensweisen, und zu guter Letzt steuert man oft genug auch andere Charaktere, um Rätsel zu lösen und den Hauptcharakter (wieder einmal) zu retten, damit man sich nicht zu leicht langweilt. Kleine (nach heutigen Maßstäben natürlich nicht mehr grafisch topaktuelle) Videosequenzen bebildern die erzählte Geschichte ebenso wie die witzigen bis melancholisch-traurigen Randgeschichten, durch deren Lösung man ungleich mehr in die Welt von Star Wars eintaucht - im Grunde ist dieses Spiel für einen Rollenspieler, der sich Figuren mit Tiefgang, Macken und Kanten wünscht, ein ideales Suchtmittel und lässt einen lange Zeit nicht mehr los.

Problemstellungen sind im Spiel niemals unüberwindbar, zu Lösungen führen oftmals mehrere Wege (schwer erscheinende Kampfgegner erfordern beispielsweise oftmals nur eine geänderte Taktik und andere Waffen, die man reichlich finden und konstruieren kann), und unnötige Laufwege zwischen ein und denselben Orten entfallen fast vollständig, man hat selten das Gefühl, durch 'abgegraste' Gegenden sinnlos gehetzt zu werden, bei sehr weitflächigen Arealen helfen Teleportsysteme. Spätestens, wenn der Hauptcharakter sein Lichtschwert zusammengebastelt hat und inmitten einer Horde Gegner die leuchtende Klinge wirbelt, um Blasterschüsse abzuwehren - und am Ende als einziger noch lebend dasteht - hat einen die Welt vollends gepackt und will einen nicht mehr loslassen. Für Freunde des Oldschool-Rollenspiel-Abenteuers ist dieses zugegebenermaßen schon etwas ältere RPG-Adventure fast ein Pflichtkauf, selten habe ich eine solche Tiefe der Geschichte bisher erlebt, viele gute Ideen wurden hier nicht nur begonnen, sondern auch eingebracht und umgesetzt.
Hinweis: Wer dieses Spiel mit Windows Vista betreiben will und es nicht richtig startet (zB Komplett-Absturz nach der Charaktergenerierung), sollte versuchen, den Sound komplett zu deaktivieren, das soll in vielen Fällen helfen (hat mir auch geholfen).


Fazit: Hier kann ich nur 5 Sterne von 5 möglichen vergeben, weil für mich dieses Spiel rundum stimmt. Von der Grafik einmal abgesehen (die nun einmal bei einem Spiel von 2005 nicht taufrisch sein kann) sind der Spielumfang, die Spieltiefe, die Technik und die eingefangene Stimmung einfach phänomenal.

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Mir ist sowas ja schon zu schwierig. Alles, was Geschicklichkeit erfordert und über Lego Star Wars hinausgeht ist nichts für mich. Ein Spiel muss mich sofort qua Handlung, Witz und Grafik fesseln und wenn ich hängen bleibe, dann an einem Denk-Puzzle und nicht, weil ich zu lahm bin. Ich freu' mich schon auf Lego-Indy (und natürlich den Kino-Film).

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Naja, ich bin da auch nicht der superschnelle Reagierer, deswegen hat mich das Kampfsystem, bei dem man Aktion nach Aktion bestimmen kann und jederzeit mit einer Pause das Geschehen unterbrechen kann, besonders gefreut ^^ hektische Klickorgien sind nicht meins, und die Kämpfe hier kann man erfreulich gelassen angehen, wenn man sich erstmal ein bisschen an die verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere gewöhnt hat.
Wobei die Idee des Lego-Star-Wars-Spiels sehr genial war - ist das nicht ein bisschen zu actionlastig gewesen? *grübel* Ich weiss gar nicht mehr, wieso ich mir das damals nicht geholt habe.

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